Unsere männliche U8 hat an diesem Wochenende am 33. Nibelungen-Turnier des Bayreuther TS teilgenommen und einen achtbaren fünften Platz erkämpft. Die BHC-Jungs, die überwiegend mit dem jüngeren 2017er Jahrgang an den Start gegangen sind, haben am Sonntag alle fünf Spiele gewonnen und sich damit nach vier Niederlagen am Samstag noch auf den fünften Platz des Zehner-Feldes vorgeschoben.
Aufgrund der großen Entfernung musste das Team bereits am Freitagnachmittag in Berlin mit der Bahn aufbrechen, da am Samstagmorgen bereits um kurz nach 9.00 Uhr das erste von insgesamt neun Spielen auf dem Programm stand. Auf der Zugfahrt wurden viele Kartenspiele gespielt und das ein oder andere Gummibärchen vertilgt, ehe der BHC-Tross pünktlich um 20.00 Uhr in Bayreuth ankam. Nach dem kurz die Hockeytaschen im Hotel abgestellt wurden, ging es direkt in eine bayerische Wirtschaft und der Abend wurde bei KiBa und Schnitzel mit Pommes ausklingen gelassen.
Am Samstag klingelte der Wecker zeitig und schon um 7.45 Uhr musste gefrühstückt werden. Nach einem kurzen Fußmarsch zur Halle und einer knackigen Erwärmung begann das Auftaktspiel gegen den HC TSG Heilbronn. Die TSG-Jungs waren größtenteils mit dem 2016er Jahrgang angetreten und beeindruckten unsere Jungs zunächst mit ihrer körperlichen Spielweise. Das junge BHC-Team, das in dieser Konstellation noch nicht zusammengespielt hatte, brauchte einen Moment, sich auf den Gegner einzustellen, kam dann aber in der Schlussphase noch einmal von 1:5 auf 3:5 heran.
Im zweiten Spiel gegen die SpVgg Grashoppers Höhenkirchen machte der BHC-Nachwuchs sein bestes Spiel des Samstages, verlor aber dennoch mit 1:3. Im Anschluss standen noch zwei Vergleiche mit Münchner Teams an. Das Duell mit dem HLC Rot-Weiß München ging 1:5 verloren und das Spiel gegen den später mit Abstand deutlichen Turniersieger ASV München sogar mit 2:8. Es stellte sich auch heraus, dass die U8 in Bayern und Baden-Württemberg immer Vier gegen Vier auf vier Tore spielt, während in Berlin vor allem der 2016er Jahrgang schon Fünf gegen Fünf mit Torwart spielt. Daher waren die Gegner auch deutlich besser eingespielt als unser Team mit seinen zwei 2016ern und sechs 2017ern.
Zunächst war die Stimmung nach dem ersten Turniertag verständlicherweise geknickt und es flossen auch einige Tränen. Dennoch zeigten unsere Jungs große Fairness und boten dem Dürkheimer HC, der krankheitsbedingt nur mit vier Spielern angereist war, direkt Unterstützung an. So halfen jeweils immer zwei BHCer bei Dürkheim aus und wuchsen interessanterweise allesamt im DHC-Dienst über sich hinaus.
Beim Blick auf die Tabelle des ersten Turniertages wurde schnell klar, dass unsere Jungs am Samstag durchweg gegen die Favoriten (die Gegner belegten am Ende die Plätze 1-4) spielten, während alle Sonntagsgegner schlagbar erschienen. Dies war dann auch das Motto für den Sonntag, an dem sich die Jungs das ambitionierte Ziel setzen, vier ihrer fünf Spiele zu gewinnen.
Doch die eigenen Erwartungen wurden sogar übertroffen: Auch am Sonntag musste um 7.45 Uhr gefrühstückt werden, um pünktlich in der Halle zu sein. Auftaktgegner war ausgerechnet der Bayreuther TS 1, der am Samstag auch alles gewonnen hatte. Unsere Jungs spielten von Beginn an konzentriert, kombinierten gut, drehten einen 1:2-Rückstand und gewannen am Ende mit grenzenlosem Jubel 4:3 gegen den Gastgeber.
Dieses erste Erfolgserlebnis sorgte für einen absoluten Stimmungsbooster im Team und mit breiter Brust wurde auch das zweite Spiel gegen Bayreuth 2 mit 2:1 gewonnen. Die Jungs waren nun eingespielt, die Positionen harmonierten und beim 4:2 gegen den Erfurter HC wurde nun der dritte Sieg im siebten Turnierspiel eingefahren.
Trotz aller Anstrengungen im BHC-Trikot hatten unsere Jungs ihre neuen Freunde aus Dürkheim nicht vergessen: Es wurde fair ausgehandelt, wer wann bei den Pfälzern aushilft. Die anderen BHCer feuerten tatkräftig hinter der DHC-Bank an. Selbst im direkten Duell mit Dürkheim fanden sich zwei Berliner, die den Gegnern, die am Sonntag nur noch zwei eigene Spieler hatten, aushalfen. Da die Spielgemeinschaft BHC/DHC unseren Jungs Paroli bot, wurde hier ein 3:2-Erfolg über die Zeit gezittert.
Das Sonntagsziel von vier Siegen aus fünf Spielen war somit schon vor dem letzten Spiel gegen TiB erreicht. Da nun aber der fünfte Platz in Reichweite war, gab der BHC-Nachwuchs auch gegen den Hauptstadt-Konkurrenten noch einmal alles und gewann klar mit 5:1. Mit 15 Punkten aus neun Spielen stand damit am Ende Rang fünf und ein Platz in der oberen Tabellenhälfte zu Buche. Die Spielgemeinschaft BHC/DHC wurde Siebter.
Ebenfalls hervorzuheben ist das Berliner Zusammengehörigkeitsgefühl, das der BHC gemeinsam mit TiB entwickelte. Beide feuerten sich lautstark an und wollen sich zukünftig sogar für Trainingsspiele verabreden, da TiB noch freie Hallenzeiten hat.
Doch auch abseits des Hockeys war für Programm gesorgt: Nach einem stärkenden Eis und einer kleinen Altstadt-Tour stand für den BHC-Tross am Samstagnachmittag eine Führung durch die Bayreuther Katakomben an. Die Jungs zeigten sich sehr interessiert an der Braukunst und stellten dem Tourguide auch viele Fragen, die meist für Lacher unter den anderen Touristen sorgten.
Nach einem frisch gezapftem Bier für die Eltern und einer Schorle für die Kinder wurde der Samstagabend in einer Pizzeria ausklingen lassen. Die Heimfahrt am Sonntag erwies sich ebenfalls als harmonisch. Die Zeit reichte für ein abschließendes Eis in Bayreuth, dank Verspätung der Bahn war sogar in Bamberg einen Zwischenstopp bei McDonald’s möglich.
Alle Jungs bekamen eine personalisierte Urkunde und eine Medaille. Viel Mühe gab sich das Team auch beim Kreativ-Wettbewerb, ein Faschingskostüm für den Anfeuerdrachen zu gestalten. Der Kreativ-Sieg ging jedoch an Erfurt, das Sieger-Kostüm wurde leider nicht gezeigt. Auch beim Schätz-Wettbewerb waren unsere Jungs gut dabei, statt 91 Süßigkeiten im Glas schätzen sie 109 und lagen damit knapp daneben.
Rundum blicken die Jungs um Jakob, Titus, Seppo, Felix, Fritzi, Ferdi, Finn und Charles auf eine tolle und erlebnisreiche Auswärtsfahrt zurück. Charles hatte leider in der Nacht auf Samstag Fieber bekommen und konnte daher nicht eingesetzt werden. Dafür brachte er sich beim Kreativ-Wettbewerb federführend ein. Leon hatte schon im Vorfeld wegen einer Knöchelverletzung absagen müssen. Für die allermeisten war es das erste Turnier außerhalb des BHV. Ein Dank geht auch an alle Eltern, die die Jungs zu diesem tollen Ereignis begleitet haben.
Fotos: BHC / privat