Der Berliner Hockey-Club wurde in unserer Umfrage zum beliebtesten Sportverein des Bezirks auf Platz zwei gewählt. Mein Kollege Claus Vetter stellt den Verein hier vor.
Das Gelände an der Wilskistraße beherbergt eine der schönsten Sportanlagen Berlins. Beim Berliner HC wird Tennis, Hockey und Lacrosse gespielt, in Nachbarschaft mit den Fußballern von Hertha 03. Der schon 1905 gegründete Klub zog einst vom Hüttenweg in die Wilskistraße um, nachdem die US-Army das einstige Klubgelände beschlagnahmt hatte. Inzwischen wird allerdings im frisch renovierten Cole-Sports-Center, der Halle am Hüttenweg, auch wieder Hallenhockey vom BHC gespielt. Der Klub ist vor allem durch seine Hockey-Abteilung bekannt. Bei den Erfolgen kein großes Wunder: Stattliche 27 Meistertitel haben die Bundesligamannschaften nach Berlin geholt, die Frauen waren auf dem Feld neun Mal Deutscher Hockeymeister, zuletzt im Jahr 2013 (siehe Foto). Die Männer schafften es auf dem Feld immerhin sieben Mal – bis 2012.
Bekannt wurde aus den Reihen der Hockeyspielerinnen und -spieler vor allem die Keller-Familie, die über drei Generationen hinweg Olympisches Gold holte. Natascha Keller ist heute mit Bruder Florian Keller auch als Trainerin im Klub aktiv. Mit Martin Häner (Gold 2012, Bronze) ist zudem ein bekannter Olympionike aktiver Spieler im Klub. In den jüngsten Jahren allerdings wurde es schwerer für die Bundesliagateams, mit der nationalen Spitze mitzuhalten, Frauen und Männer verpassten auch diesmal das Final Four. Der Klub mit seinen vielen Mitgliedern ist wohl auch trotz seines Leistungsanspruchs wegen seiner familiären Struktur in der Hockey-Familie sehr beliebt – auch wenn bei Bundesliga-Heimspielen im Ernst-Reuter-Stadion oft noch einige der 1500 Zuschauerplätze frei bleiben.
Aber der BHC ist nicht nur Hockey. Neben der traditionsreichen Tennis-Abteilung wird auch Lacrosse gespielt, und das sehr erfolgreich. Auch dieser Schlägersport hat eine lange Tradition, war bis 1908 sogar olympisch, wird aber hierzulande erst so langsam größer. Und der BHC wächst mit: Am 9. und 10. Juni steigen in Berlin die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft (jeweils ab 10 Uhr). Die besten vier von acht Teams qualifizieren sich für die Deutschen Meisterschaften in Dortmund. Ein guter Grund, um mal an der malerischen Anlage in der Wilskistraße vorbeizuschauen, und das bei freiem Eintritt.
Quelle: Newsletter – Tagesspiegel Leute Steglitz-Zehlendorf vom 07.06.2018