Das war kein Wochenende für schwache Nerven. Die acht Qualifizierten für die Endrunde zur Deutschen Meisterschaft der Mädchen A in Gau-Algesheim (Rheinland-Pfalz) lieferten sich spannende Spiele auf Augenhöhe. Keines der 18 Spiele wurde mit mehr als zwei Toren Vorsprung gewonnen. Leider erreichten einige der eingesetzten Schiedsrichter nicht das hohe Niveau der Spiele.

Foto: Andreas Ortner https://www.flickr.com/photos/134587341@N06/38811115110/in/album-72157666387627828/

Der BHC startete in das Turnier mit einem 1:0 gegen den Westmeister Leverkusen. Schon das zweite Spiel gegen den Dritten der Süddeutschen Meisterschaften aus dem nahen Wiesbaden entwickelte sich zu einem Krimi. Zweimal konnten die Wiesbadenerinnen den Vorsprung des BHC ausgleichen, bevor Melle in letzter Minute der Siegtreffer zum verdienten 3:2 gelang. Somit konnten sich unsere Mädels sogar eine knappe Niederlage im letzten Vorrundenspiel gegen den Südmeister Mannheimer HC leisten, um sich vor dem MHC für das Halbfinale zu qualifizieren. Das Spiel, das unsere Mädels bei einer 1:0 Führung lange Zeit gut im Griff hatten, nahm gegen Mitte der zweiten Halbzeit Fahrt auf und endete mit einer 3:4 Niederlage. Aber das Halbfinale war erreicht. Im letzten Gruppenspiel hatte es nun Leverkusen in der Hand, sich mit einem Sieg gegen die noch punktlosen Wiesbadenerinnen ebenfalls für das Halbfinale zu qualifizieren. Leverkusen konnte aber den Rückstand erst in letzter Minute ausgleichen, so dass Mannheim ins Halbfinale nachrückte.

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Am nächsten Morgen stieg dann unser Halbfinalspiel gegen die Mädchen vom anderen BHC aus Bremen, gegen die wir das Endspiel der Nordostdeutschen Meisterschaft noch verloren hatten. Leider konnten sich die konterstarken Bremerinnen in der ersten Halbzeit erneut mit einem Konter durchsetzen und zum Torerfolg kommen. Nach einem nicht so clever verteidigten Angriff gingen die Bremerinnen zu Beginn der zweiten Halbzeit mit 2:0 in Führung. Damit ergab sich acht Minuten vor Schluss die gleiche Situation wie im Halbfinale auf dem Feld gegen Mülheim. Glücklicherweise behielten unsere Mädels beide Male die Nerven. Diesmal erzielte Melle den Anschlusstreffer, bevor dann der Berliner HC 30 Sekunden vor Schluss noch eine Strafecke zugesprochen bekam. Kaltblütig nutzte Philine diese letzte Chance und glich aus. Das Spiel wurde nun, wie das Halbfinalspiel auf dem Feld gegen Mülheim, im Penaltyschießen entschieden. Die Bremerinnen begannen, waren aber nur mit einem der drei Penalties erfolgreich, während Linnea und Luise ihre Penalties verwerten konnten. Damit war das Finale glücklich erreicht. Die unterlegenen Bremerinnen gewannen dann das Spiel um Platz 3 gegen Frankfurt 1880.

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Gegnerinnen im Finale waren erneut die Mannheimerinnen, die ihr Halbfinalspiel ebenfalls im Penalty-Shootout gewonnen hatten. Früh gingen unsere Mädels durch ein Eckentor von Lea in Führung. Noch vor der Halbzeit bestand die Möglichkeit, durch einen 7 Meter auf 2:0 zu erhöhen. Leider bekam die Mannheimer Torhüterin ihre Fußspitze an den hart geschossenen Ball, der nun in hohem Bogen gegen die Latte prallte. Glücklicher waren die Mannheimerinnen zu Beginn der zweiten Hälfte, als bei einer der wenigen Chancen der Ball, von der Fußspitze unserer Torhüterin Elli gebremst, doch noch ins Tor hoppelte. Vorausgegangen war ein hoher Pass, den die Schiedsrichter nicht abpfiffen. Eine weitere Großchance wurde vom BHC nicht genutzt, so dass die Entscheidung erneut im Shootout fallen musste. Beide Mannschaften konnten zwei ihrer drei Penalties nutzen, für den BHC waren Philine und Linnea erfolgreich, so dass das Shootout 1 gegen 1 fortgesetzt wurde. Philine traf erneut, während die Mannheimer Schützin, bedrängt von unserer Penalty-Torhüterin Charlotte, neben das Tor schoss. Nun waren Jubel und Erleichterung bei den Mädels auf dem Feld und im Berliner Fanblock auf der Tribüne neben dem Penaltytor groß. Nach der Deutschen Meisterschaft auf dem Feld machten die Mädels in der Halle das Double klar. Mit jeweils fünf Meistertiteln in dieser Altersklasse belegt der BHC nun in der Halle Platz 2 hinter Rüsselsheim und auf dem Feld Platz 1.

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Glückwunsch an die Spielerinnen, das Trainerteam mit Svenja Liebig, Luise Schreiter, Ulli Kuske und Physio Jörg Blüthmann. Glückwunsch auch an Linnea, die es ins Allstar-Team und Philine, die es auf die Longlist des U16-Bundestrainers schaffte. Es spielten die Torhüterinnen Charlotte Oldenburg, Elisabeth Rieger und die Feldspielerinnen Melina Blüthmann, Juliette Bormann, Luise Brandt, Lotta Curanz, Philine Drumm, Rosalie Heinrich, Josefine Karoff, Lilian Knorr, Lea Rosner, Flora Spannagel und Linnea Weidemann.

Text von: Stephan Brandt

Fotos von: Andreas Ortner

 

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