Alles oder nichts heißt es am Samstag für unsere Damen und Herren, wenn jeweils das zweite Spiel in den Playoffs und Playdowns der 1. Feldhockey-Bundesliga ansteht. Die Damen bestreiten nach dem 1:3 im Heimspiel nun das zweite Viertelfinale auswärts beim Mannheimer HC (Anpfiff 13.30 Uhr). Die Herren empfangen nach dem unerwarteten 3:5 im ersten Vergleich nun den TSV Mannheim Hockey zuhause zum zweiten Playdown-Duell (Anpfiff 12.00 Uhr). „Das fühlt sich immer noch extrem komisch an, denn der TSVMH hat genau gespielt wie wir es erwartet hatten. In den entscheidenden Momenten wollten sie es aber mehr als wir, zudem sind wir zeitweise vom Plan abgewichen“, räumte BHC-Trainer Darren Cheesman ein.
Seine Herren müssen am Samstag auf jeden Fall gewinnen, um ein entscheidendes drittes Spiel in der Playdown-Serie (Sonntag/13.00 Uhr) zu erzwingen. „Die überraschende Hinspiel-Niederlage geht auch auf meine Kappe. Ich denke, ich habe den Jungs im Vorfeld zu viel Druck genommen, indem ich gesagt habe, dass wir den TSVMH zuletzt immer geschlagen gaben und dies eine lösbare Aufgabe ist“, gibt sich der Brite selbstkritisch. Den Schlüssel zum Erfolg sieht er am Samstag bereits im ersten Viertel. „Wenn wir ein gutes erstes Viertel spielen, ist der Druck sofort beim Gegner. Wenn wir Spiel drei erzwingen, dann sowieso“, erläutert Cheesman und unterstreicht: „Wir möchten uns und den Zuschauern zeigen, dass wir weiterhin in die 1. Bundesliga gehören.“
Sollte der BHC erneut verlieren, stünde am 18. Mai ein „Playinn“, ein k.O.-Duell um den Ligaverbleib, mit dem Sieger des Playdowns zwischen Frankfurt und Gladbach an. Ein Szenario, das der BHC um jeden Preis vermeiden will. „Ich glaube an unser Team und dessen Fähigkeiten. Wir müssen aber auch verstehen, dass wir im Hinspiel Fehler gemacht haben. Nun wollen wir Reparatur betreiben und auch eine bessere Strafecken-Ausbeute zeigen.“ Cheesman, der den BHC nach der Saison verlassen und neuer Trainer beim deutschen Meister Rot-Weiss Köln werden wird, geht mit gemischten Gefühlen in das Wochenende: „Natürlich habe ich im Hinterkopf, dass dies meine letzten Spiele als BHC-Trainer sein können. Das ist eine emotionale Situation und hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich so nicht mein letztes Spiel in Berlin machen wollen.“
Unsere Damen müssen ebenfalls gewinnen, um das vorzeitige Saisonende zu vermeiden. Die Aufgabe könnte aber schwerer kaum sein, schließlich ist der Playoff-Gegner ausgerechnet der Titelverteidiger. „Wir müssen realistisch bleiben und der MHC zählt ganz klar zu den drei stärksten Clubs in Deutschland, die für uns spielerisch, finanziell und von der gesamten Vereinsinfrastruktur her außer Reichweite sind“, sagt Damen-Trainer Tin Matković. Nichtsdestotrotz traut er seiner Mannschaft eine Überraschung zu: „Wenn wir mit ganz viel Herz spielen und unsere Chancen konsequent nutzen, dann ist ein Sieg möglich. Wir müssen dazu das Spiel aber so eng wie möglich halten.“
Insgesamt geht der Kroate zufrieden in das Auswärtsspiel in Mannheim und blickt ebenso positiv auf die Saison zurück: „Wir haben gezeigt, dass wir mit den Großen mithalten können, auch wenn wir meiner Meinung nach weniger bekommen haben als wir verdient gehabt hätten.“ Nun will sein Team um die Nationalspielerinnen Linnea Weidemann und Benedetta Wenzel noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um ein drittes Viertelfinale am Sonntag (12.00 Uhr) zu erzwingen. „Wir werden darum kämpfen“, verspricht Matković.
Die Nationalspielerinnen waren am vergangenen Wochenende mit dem A-Kader in Paris und durften dort erstmals den olympischen Kunstrasen testen. Bei den Herren war Routinier Martin Zwicker dabei. „Die Länderspielpause war in vielerlei Hinsicht ein Geschenk“, meinte Darren Cheesman. „Zwick bringt noch einmal zusätzliche Qualität vom Nationalteam mit und die anderen Jungs hatten Zeit noch mehr zusammenzuwachsen.“ Auch Matković freute sich über die Pause: „Zum Glück sind Bene und Linnea verletzungsfrei zurückgekehrt, während die anderen auf und neben dem Platz ebenfalls enger zusammengerückt sind.“ Einziger Wermutstropfen ist die Verletzung der Torjägerin Philine Drumm nach einem Zusammenprall beim Lehrgang der DHB-Juniorinnen. Ihr Einsatz in Mannheim ist derzeit noch unsicher.
Um möglichst viele Zuschauer ins Ernst-Reuter-Stadion zu bringen und den Herren die bestmögliche Unterstützung zukommen zulassen, hat sich der Vorstand entschieden die Ticketpreise in allen Kategorien zu reduzieren. Erwachsene zahlen nun 8 statt 10 Euro (ermäßigt 5 statt 7 Euro). Kinder und Jugendliche im BHC-Trikot haben freien Eintritt (zuvor 5 Euro). Tickets für die Playdowns gibt es an der Tageskasse oder jetzt schon online im Ticketshop .
Die Partie wird auch live auf DYN bei YouTube übertragen. Das Damen-Spiel wird ebenfalls gestreamt, HIER geht’s zum Link.
Foto: BHC / Fritz Ebeling