Für Martin Häner sind es die zweiten Olympischen Spiele, für Martin Zwicker die ersten. Wie habt ihr euch nach der Nominierung gefühlt?
Zwicker: Die Freude war riesig. Ich glaube, da ist es auch egal, ob man zum ersten oder zum zweiten Mal dabei ist, die Freude ist immer groß. Olympische Spiele sind schließlich so ziemlich das Größte, was man als Sportler erreichen kann.
Häner: Wir hatten dieses Jahr ein extrem starkes Team, da war ich natürlich erleichtert. Wir haben die Nominierung alle zusammen gesagt bekommen, da freut man sich innerlich, wenn sein Name fällt, aber man sitzt zugleich auch mit Mitspielern zusammen, die es eben nicht geschafft haben. Diese Stimmung ist nicht schön. Ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe und freue mich auch für Martin Zwicker, dass es noch ein zweiter BHCer geschafft hat und das vollkommen verdient.
Der dritte BHCer im erweiterten Kader, Jonas Gomoll, hat die Spiele leider knapp verpasst. Habt ihr versucht, ihn wieder aufzubauen?
Zwicker: Es ist schwierig, was man in solch einer Situation sagen soll. Wir haben unsere Unterstützung angeboten und ihm gesagt, dass wir für ihn da sind, um darüber zu reden.
Häner: Joni hätte es sich vom Spielerischen auch verdient gehabt, hat es aber leider nicht geschafft.
Martin Zwicker, inwieweit holst du dir von Martin Häner Tipps zu Olympia?
Zwicker: Bis jetzt habe ich noch nicht so viel gefragt, aber das werde ich sicher noch vor dem Abflug machen. Ich werde bestimmt fragen, was ich noch an persönlichen Dingen mitnehmen soll und wie es im olympischen Dorf so zugeht.
Martin Häner, was erwartest du von Rio?
Häner: Man hört vor den meisten Olympischen Spielen viel Negatives, beispielsweise, dass die Sicherheit nicht gewährleistet ist oder Sportstätten nicht fertig sind. Bisher hat es immer irgendwie geklappt. Ich lasse mich überraschen, denke aber, dass Rio ganz anders als London sein wird. Ich will den Anfang genießen und dort so viel wie möglich aufnehmen und dann mit Beginn der ersten Spiele voll fokussiert sein.
Du bist zudem hinter Kapitän Mo Fürste der Co-Kapitän. Wie kam es dazu?
Häner: Vorher haben wir uns mit Moritz Fürste, Tobi Hauke und Christopher Zeller zu viert die Kapitänsrolle geteilt. Bei Olympischen Spielen muss man allerdings einen Kapitän und einen Co-Kapitän benennen. Die Mannschaft hat gewählt und für mich ist es eine Ehre, jetzt Co-Kapitän zu sein. Dennoch werden wir aber mit Tobi Hauke, Linus Butt und Mats Grambusch gemeinsam als Führungsriege arbeiten.
Wie war die Resonanz im BHC und in der Berliner Hockeyfamilie auf eure Nominierung?
Zwicker: Ich habe viele Nachrichten von Freunden und Clubmitgliedern bekommen.
Häner: Die Resonanz und Wertschätzung erkennt man beispielsweise auch an der geplanten Abschiedsfeier im Club. Da sehen wir viele Leute, die uns geschrieben haben, noch einmal persönlich, sodass wir mit viel Unterstützung im Rücken nach Rio fahren können.
Kommen eure Familien und Freunde mit nach Rio?
Zwicker: Meine Eltern kommen nicht mit, sie schauen es sich im Fernsehen an.
Häner: Meine Eltern werden erst zum Viertelfinale kommen, aber meine Freundin, mein Bruder und vier Kumpels, die ein Apartment gemietet haben, sind die ganze Zeit in Rio vor Ort.
Was ist euer Ziel in Rio? Die Titelverteidigung und damit die dritte Goldmedaille in Serie?
Häner: Wir haben mit der Zielsetzung gewartet, bis das Team wirklich steht. Nun haben wir uns zusammengesetzt und festgelegt, dass wir das Viertelfinale gewinnen wollen, um in den ganz wichtigen Spielen dann dabei zu sein.