Bis wenige Sekunden vor Schluss hatten die deutschen Herren noch mit 2:1 gegen die Niederlande geführt, doch die Schlussstrafecke änderte alles. Jip Janssen traf zum 2:2 und erzwang so den Shootdown im EM-Endspiel in Amsterdam. Die Gastgeber starteten mit dem mentalen Vorteil des Ausgleichstreffers in den Shootout und verwandelte alle ihre vier Versuche. Für Deutschland war nur Hoofdklasse-Legionär Florian Fuchs erfolgreich, sodass das Penaltyschießen nach sieben Schützen beim Stand von 4:1 endete.
„Das Wort ungerecht gibt es im Sport nicht. Ergebnisse musst du dir erarbeiten. Die letzten neun Sekunden hätten wir aber wirklich nicht gebraucht. Die Enttäuschung ist riesig, weil wir gemerkt haben, das Team ist bereits so weit, um Turniere zu gewinnen, Davon waren wir vielleicht selbst etwas überrascht. Aber ich bin auch schon wieder angekommen auf dem Boden der Tatsachen“, resümierte Bundestrainer Kais al Saadi.
Zuvor hatte Martin Zwicker das 1:0 vorbereitet, doch Jorrit Cross hielt seinen Eckennachschuss mit dem Körper auf der Linie. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Kölns Christopher Rühr in der 21. Minute. Der holländische Ausgleich war mehr als unglücklich, schließlich fälschte der Mülheimer Lukas Windfeder einen Schuss von Robbert Kemperman (34.) unglücklich ins eigene Tor ab. 4:10 Minuten vor Schluss traf der Ex-Wespenspieler Constantin Staib zum 2:1, aber Oranje kam mit der Schlussstrafecke noch zum Ausgleich. Deutschland wartet somit weiterhin auf den nächsten EM-Titel, den letzten gab es 2013 in Boom.
Foto: BHC / Bernd Ujma