Unsere Herren möchten am Wochenende beim Final Four in Stuttgart nach ihrem insgesamt sechsten Titel unter dem Hallendach greifen. Zuletzt war der BHC 1975 in Rüsselsheim deutscher Meister geworden, damals wurde die TG Frankenthal im Endspiel mit 10:7 besiegt. Zunächst muss sich der in dieser Saison noch ungeschlagene Ostmeister jedoch im Halbfinale (Anpfiff 18.15 Uhr) gegen den Westchampion Uhlenhorst Mülheim durchsetzen. „Wir fahren dahin, um zu gewinnen“, sagt Trainer Rein van Eijk. Obwohl Mülheim in den letzten Jahren regelmäßig zu den Halbfinalisten zählte, sieht van Eijk sein Team keineswegs in der Außenseiterrolle: „Mülheim mag auf dem Papier favorisiert sein, aber zum Glück spielen wir hier nicht auf Papier, sondern auf dem Hallenboden. Ich denke, dass wir weniger Schwachstellen haben.“

Die Berliner haben die Vorrunde in der 1. Bundesliga Ost souverän mit neun Siegen und einem Unentschieden sowie beeindruckenden 107:38-Toren als Spitzenreiter abgeschlossen – Bestmarke unter allen 24 Erstligisten. Im Viertelfinale am vergangenen Samstag bezwang der BHC dann den Nord-Zweiten vom Hamburger Polo Club verdient mit 6:3 und sicherte sich damit die erste Endrunden-Teilnahme seit vier Jahren. „Das wird ein cooles Event, was uns nochmal Extra-Motivation gibt“, meint van Eijk. „Wir haben zuletzt immer gut gegen Mülheim gespielt, der Gegner liegt uns.“ Der Westmeister hatte sein Viertelfinale erst im Shootout gegen den Süd-Zweiten TSV Mannheim gewonnen.

Am Freitagmorgen wird der BHC mit einem 14er Kader mit der Bahn nach Stuttgart reisen, dort wird am Abend noch trainiert. „Wir möchten die Breite unseres Kaders nutzen und flexibel bleiben“, verrät van Eijk. Paul Dösch, einer der drei Team-Kapitäne, meint: „Wir kommen über die Breite und nicht über Individualisten. Ich möchte daher nicht in der Haut des Trainers stecken und nominieren müssen.“ Dösch selbst hatte Mitte Januar bereits das junge deutsche Nationalteam in Berlin zum Europameister-Titel geführt und möchte nun mit dem Club an den Erfolg anknüpfen: „Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und als Team zusammenhalten, auch wenn es phasenweise nicht so läuft. Das ist das, was uns auszeichnet.“

Die letzte Endspiel-Teilnahme des BHC datiert von 2006, als er im Halbfinale in Duisburg den Club an der Alster mit 13:9 nach Verlängerung bezwang, dann aber das Finale mit 4:6 gegen den Münchner SC verlor. „Wir sind jetzt sehr lange nicht mehr bei einer DM gewesen. Daher müssen wir schnell unsere Aufregung und Nervosität ablegen. Ich denke, die Tagesform wird entscheiden“, glaubt der 21-Jährige. Trainer van Eijk sieht eine weitere Herausforderung in der Tagesgestaltung, schließlich findet die Partie erst am Abend statt. Das erste Halbfinale bestreiten der Titelverteidiger vom Club an der Alster und Rekordmeister Rot-Weiss Köln.

Wer nicht in Stuttgart dabei sein kann, hat die Möglichkeit, die Spiele im Livestream des SWR zu verfolgen. 

Foto: BHC / Fritz Ebeling