Nach der Niederlage im Halbfinale gegen Rot-Weiss Köln und dem damit verpassten Finaleinzug war die Enttäuschung bei unseren Herren riesengroß. „Das ist sehr schade und wir sind extrem gefrustet, denn wir haben dieses Spiel gelebt“, sagte Trainer Rein van Eijk nach dem 4:6 am Samstag. Dabei hatte sein Team beim Final Four in Mannheim zwölf Minuten vor Schluss noch 4:2 geführt. „Köln hat plötzlich einen Lauf bekommen. Das hat uns überrascht und wir verlieren das Momentum“, erinnert sich der Niederländer, wie der Vorrunden-Primus mit drei Treffern in weniger als eineinhalb Minuten die Partie drehte.
Kapitän Paul Dösch meinte: „Sowas passiert uns sicherlich nicht noch einmal. Das war schon ein ziemlicher Schlag ins Gesicht.“ Insbesondere, weil der BHC so selbstbewusst ins Spiel gegangen war und seinem Olympiasieger Martin Häner zum Karriereende unbedingt den Titel schenken wollte. „Das ist wirklich bitter“, sagte Dösch. „Martin hat im Kreis danach ein paar emotionale Worte gesagt, auch wie stolz er auf uns ist.“ Van Eijk ergänzte: „Es tut mir so leid, ihn mit einer Niederlage zu verabschieden, das hat er nicht verdient.“ Häner selbst erzielte sogar das zwischenzeitliche 1:1.
Trotz der Riesenenttäuschung, war auch van Eijk stolz auf seine Männer: „Wir sind extrem stolz, dass wir in Mannheim teilgenommen haben und sind über die Saison noch einmal enger zusammengerückt. Ich wollte erst im Endspiel gegen Köln spielen. Man muss auch unsere eigene Jugendarbeit hervorheben, Moritz Kentmann ist der einzige Nicht-Berliner bei uns.“
Während die meisten Berliner nach der pandemiebedingt mit 30 Spielen längsten Saison der Hockey-Geschichte nun erst einmal Pause haben, fliegt Dösch bereits am Montagabend mit dem Nationalteam nach London. Ebenfalls im DHB-Kader steht sein guter Freund Thies Prinz. Der gebürtige Berliner steuerte zwei Tore zum Kölner Sieg bei. „Sobald wir angekommen sind, ist die Rivalität vergessen. Ich freue mich drauf“, verrät der BHC-Innenverteidiger.
Foto: Dirk Markgraf