Unsere Herren haben den Einzug ins Final Four der 1. Feldhockey-Bundesliga verpasst. Das Team von Coach Darren Cheesman unterlag Meister Rot-Weiss Köln am Sonntag auswärts im dritten Viertelfinal-Playoff mit 3:5 (0:3). Die Berliner erzielten alle Treffer im Schlussabschnitt. „Wir wussten, dass wir nur eine Chance haben, wenn wir das Spiel bis zum Ende offen halten“, sagte der Trainer. „Wir haben heute gesehen, wo wir zukünftig noch besser sein müssen, wenn wir ins Final Four wollen.“
Der Titelverteidiger begann mit einer wahren Anfangsoffensive und kam bereits in der dritten Minute zum ersten Torschuss. Der Angriff resultierte dann in der ersten Strafecke, die jedoch verstoppt wurde. Dennoch blieb Köln im Berliner Kreis gefährlich, konnte trotz des Spezialisten Mink van der Weerden am Schuss aber auch aus zwei weiteren Strafecken kein Kapital schlagen. Nachdem der BHC diese Anfangsoffensive schadlos überstanden hatte, folgte der erste Berliner-Angriff, der ebenfalls direkt zur Ecke führte. Jedoch wurde der Schlenzer von Kapitän Paul Dösch (7.) abgelaufen.
Die Gäste spielten trotzdem weiter mutig nach vorn, verpassten aber im Zuge des nächsten Kreiseintritts (10.) eine weitere Ecke zu ziehen. Zum Ende des ersten Viertels traf Elian Mazkour (13.) nach einer starken Einzelaktion mit der argentinischen Rückhand zum 1:0. Nur wenige Sekunden nach dem Anstoß tauchten die Kölner wieder vor BHC-Keeper Mika Schleu auf, diesmal drückte Kapitän Mats Grambusch (13.) den Ball im Nachschuss zum 2:0 über die Linie.
Auch im zweiten Abschnitt war das Tempo weiterhin hoch und der Favorit drängte auf das nächste Tor. Dösch (24‘) rettete noch gegen seinen ehemaligen Blau-Weiss-Clubkameraden Thies Prinz, ehe Mats Grambusch (27‘) wenig später den nächsten Angriff einleitete. Keeper Schleu kam raus, doch der Weltmeister legte auf den mitlaufenden Mazkour quer. Dieser schlug den Ball dann zum 3:0 ins leere BHC-Tor, Schleu war im Fallen sogar noch mit dem Handschuh dran. Matteo Poljaric (30.) hätte kurz vor der Pause per Strafecke verkürzen können, doch Belgiens Nationalkeeper Vincent Vanasch parierte.
Im dritten Viertel waren noch keine zwei Minuten gespielt, als die Domstädter erneut eine Strafecke erspielten, jedoch schlug Weltmeister Christopher Rühr (32.) über den Ball. Auch die insgesamt fünfte Kölner Strafecke (33.) wurde verstoppt. Im Anschluss bewahrte Torwart Schleu seine Vorderleute vor einem weiteren Rückstand, indem er gleich zweimal gegen Mazkour (38.) und Rühr (41.) parierte.
Luis Gill (51.) sorgte nach einem Konter für den Anschlusstreffer des BHC, indem er frei vor Vanasch zum Schuss kam. Wenig später erkämpfte sich Poljaric eine Strafecke, doch der abgefälschte Ball von Klink (54.) ging über die Latte. In einer hitzigen Schlussphase erhöhte Mazkour (56.) dann nach einem Doppel mit Rühr auf 4:1. Die Berliner steckten trotzdem nicht auf und verkürzten durch Klink (56.) noch in derselben Minute. Als das Team von Coach Cheesman dann mit elf Feldspielern noch einmal alles versuchte, nutzte Mazkour (58.) einen erneuten Konter zum 5:2 ins leere Tor und damit seinem vierten Tor des Tages.
Jonas Poeschel (60.) traf dann 22 Sekunden vor dem Ende noch zum 3:5-Endstand. „Am Ende muss ich meinem Team für die Leistung Respekt zollen, dass wir als reine Amateurmannschaft gegen ein Nahezu-Profiteam ein drittes Spiel herausgeholt haben“, sagte Cheesman nach seiner ersten Saison als Trainer in Berlin. „Wir haben gezeigt, was wir für ein Team sind und dass die Jungs zusammenhalten.“
Rot-Weiss Köln – Berliner HC 5:3 (3:0)
13‘ 1:0 Elian Mazkour
13‘ 2:0 Mats Grambusch
27‘ 3:0 Elian Mazkour
51‘ 3:1 Luis Gill
56‘ 4:1 Elian Mazkour
56‘ 4:2 Marian Klink (KE)
58‘ 5:2 Elian Mazkour
60‘ 5:3 Jonas Poeschel
E: 5 (0) / 4 (1)
Karten: M. Poljaric (grün)
SR: Thomas Hinsken, Marcel Knakowski
Fotos: BHC / privat