Die Damen des Berliner Hockey-Clubs dürfen sich über prominente Unterstützung im Trainer-Team freuen. Schließlich unterstützt Louisa Keller das Team um Cheftrainer Stan Huijsmans ab sofort als Torwarttrainerin. Die 41-Jährige gehörte 2004 zu den „Golden Girls“, als die DHB-Damen bei den Olympischen Spielen in Athen die Goldmedaille gewannen. „Stan hat mich angesprochen, worauf ich ihm gesagt habe, was ich zeitlich leisten kann“, erzählt die Torwart-Ikone.
Jeden zweiten Mittwoch trainiert sie nun die Torhüterinnen der 1. Damen, Anna Kilian und Kim Barvencik. „Mir macht es großen Spaß. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass sich die BHC-Damen wieder in der oberen Tabellenhälfte etablieren“, sagt die gebürtige Düsseldorferin. „Wir sind sehr glücklich über Louisas Hilfe“, meint Trainer Huijsmans. „Ich bin davon überzeugt, dass nicht nur unsere Torhüterinnen, sondern die gesamte Mannschaft defensiv von ihr lernen kann.“
Stammkeeperin Anna Kilian steht zudem im U21-Kader, gilt aber als heiße Kandidatin für das deutsche Damen-Tor bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. „Ich traue Anna den Sprung in den A-Kader definitiv zu und freue mich, auf ihrem Weg eine Ansprechpartnerin für sie zu sein“, sagt Keller, die all ihre Erfolge noch unter ihrem Mädchennamen Walter feierte. Inzwischen ist sie mit 1992-Olympiasieger Andreas Keller verheiratet. Die beiden haben drei gemeinsame Kinder, die alle beim BHC Hockey spielen. Jedoch hat es keines der drei ins Tor verschlagen.
Anna Kilian schätzt an ihrer Torwarttrainerin insbesondere deren „ruhige, angenehme Art“ und ergänzt: „Louisa versucht mir auch genau das beizubringen, was das Coaching von hinten angeht. Bezüglich des Umgangstons mit den Mitspielerinnen hat sie für mich eine große Vorbildfunktion. Bei den Übungen achtet sie auch immer auf Kleinigkeiten, die mir meist gar nicht aufgefallen sind. Nach den Übungen haben wir drei immer einen sehr guten Austausch, wie man Situationen lösen kann.“
Louisa Keller absolvierte insgesamt 57 Länderspiele für den deutschen A-Kader. Neben Olympia gewann sie die erste Hallenhockey-Weltmeisterschaft 2003 in Leipzig, 1996 wurde sie Juniorinnen-Europameisterin in Cardiff, zwei Jahre später dann nochmals in Belfast. Heute zieht sie die Torwartkluft nur noch im größten Notfall an, sondern agiert lieber bei den 3. Damen als Feldspielerin.
Zum Rückrunden-Auftakt am vergangenen Wochenende waren die BHC-Damen mit jeweils zwei 1:1-Unentschieden gegen den Münchner SC und den Mannheimer HC in die Saison gestartet. Damit behaupteten sie Platz vier in der Staffel B.
Foto: BHC / privat