Unsere Damen und Herren möchten sich an diesem Samstag erstmals seit 2016 wieder gemeinsam für das Final Four um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft qualifizieren. Dazu müssen beide BHC-Teams das DM-Viertelfinale in der Sporthalle Charlottenburg (Sömmeringstr. 29, 10589 Berlin) gewinnen. Der BHC hat extra die Heimspielstätte gewechselt, um bis zu 1.800 Zuschauern Platz zu bieten. Bereits um 12.00 Uhr bestreiten die Damen ihr Viertelfinale gegen Rot-Weiss Köln. Im Anschluss (14.30 Uhr) treffen die Herren auf den Gladbacher HTC. „Am Samstag möchten wir uns für eine geile Saison belohnen und freuen uns, wenn uns dabei Hockeyfans aus ganz Berlin supporten“, sagt Herren-Trainer Stan Huijsmans. Damen-Coach Tin Matković meint: „Wir werden alles geben, dass wir es ins Halbfinale schaffen.“

Beide BHC-Teams haben als Sieger der 1. Bundesliga Ost Heimrecht. Die Herren sind mit neun Siegen und einem Unentschieden durch die Vorrunde marschiert und haben dabei beeindruckende 143 Tore erzielt, so viele wie kein anderer der 24 Erstligisten. Junioren-Weltmeister Liam Holdermann steuerte allein 29 Tore bei und steht damit auf Platz drei der bundesweiten Torjägerliste.  Während unsere Herren bereits vor dem letzten Spieltag als Tabellenführer feststanden, sicherten sich die Damen den Staffelsieg mit einem 6:1 im Spitzenspiel gegen Verfolger TuS Lichterfelde.

 

Für sie geht es nun im Viertelfinale gegen Rot-Weiss Köln, das in der Westliga Zweiter hinter dem punktgleichen Spitzenreiter Düsseldorfer HC wurde. Der DHC hatte jedoch das um zwei Treffer bessere Torverhältnis. „Im Endeffekt freuen wir uns auf Köln, denn sie spielen offensives Hockey und lassen den Ball gut laufen“, sagt Matković. Seinen finalen Kader wird er erst am Donnerstag nach dem Abschlusstraining benennen. „Das wird eine sehr schwierige Entscheidung werden. Am Ende wird das Team auflaufen, mit dem ich die größte Sicherheit verbinde.“ Topscorerin ist Philine Drumm, die 18 der 68 BHC-Tore erzielte und damit auf Platz fünf der bundesweiten Torjägerliste steht. 

Was gelingen muss, damit die BHC-Damen seit Lübeck 2016 endlich wieder eine Endrunde erreichen, sagt der Kroate: „Wenn wir unser Spiel spielen, können wir jeden schlagen. Wir dürfen uns auch von einem möglichen Rückstand mental nicht aus dem Konzept bringen lassen.“ Mit den Neuzugängen Ida-Marie Köllinger (UHC Hamburg) und Joana Boehringer (Münchner SC) hat der BHC zwei Spielerinnen, die in den vergangenen beiden Jahren das Viertelfinale in Berlin gewonnen haben und dann ins Final Four eingezogen sind. Vom damaligen BHC-Kader aus Lübeck sind heute nur noch Pahila Arnold und Steffi Wendt aktiv. Neuzugang Alina Sophie Jäger hatte im vergangenen Jahr zwei Treffer im Viertelfinale der Wespen beim Topfavoriten Harvestehude erzielt. Dazu bringen die Nationalspielerinnen Linnea Weidemann und Benedetta Wenzel ihre Erfahrungen von den Olympischen Spielen aus Paris ein.

 

Unsere Herren erwartet mit Gladbach die größte Überraschung der Liga. Der GHTC war im vergangenen Jahr erst aufgestiegen, hatte sich dann aber um Rückkehrer und Nationalspieler Mats Grambusch so verstärkt, dass direkt im ersten Anlauf der zweite Platz in der Westliga hinter Spitzenreiter Krefeld und vor Rekordmeister Rot-Weiss Köln um den ehemaligen BHC-Coach Darren Cheesman herausgesprungen ist. „Ich erwarte hier ein Spiel auf Augenhöhe und sehe uns auch nicht als Favoriten. Gladbach hat den Vorteil, dass sie in der Westliga sechs enge Spiele gegen Krefeld, Köln und Mülheim hatten“, sagt Stan Huijsmans.

Nach dem 5:5 gegen die Wespen und dem 12:9 gegen TuSLi fordert er: „Samstag müssen wir ein anderes Gesicht zeigen, wenn wir ins Halbfinale wollen. Wir brauchen nochmal ein Topspiel vor dem Viertelfinale.“ Damit das passiert, hat der BHC keine Mühen gescheut und ist Dienstagnachmittag extra noch für ein abendliches Trainingsspiel gegen den verlustpunktfreien Nordmeister HTHC nach Hamburg gefahren. „Ich möchte uns nicht vorwerfen, dass wir nicht alles an Aufwand investiert haben. Wir hoffen, dass am Samstag viele Zuschauer kommen und dann wollen wir auch in Topform sein“, verrät der Niederländer. Die Partie beim HTHC wurde zwar mit 7:11 verloren, doch Huijsmans resümierte: „Es war sehr sinnvoll, dass wir dieses Spiel gespielt haben.“

Unsere Herren hatten zuletzt 2023 in der Endrunde gestanden, dort aber das Halbfinale gegen den Club an der Alster, der auch 2024 im Viertelfinale die Oberhand behielt, verloren. 2020 und 2022 erreichten die Berliner jeweils das DM-Endspiel. „Diese Saison hat so gut begonnen und ich bin jetzt schon stolz auf die Jungs. Nun soll sie auch toll enden“, meint Huijsmans, dessen Team sich auch das Saisonziel „Final Four“ gesetzt hat. Dieses findet nur eine Woche später in Frankfurt am Main statt.

Tickets für die Viertelfinals in der Sporthalle Charlottenburg gibt es an den Tageskassen oder schon jetzt im BHC-Ticketshop. Der reguläre Eintrittspreis beträgt 24 Euro, ermäßigt 16 Euro. Kinder unter 8 Jahren sind kostenfrei.

Der BHC streamt die Partien zudem kommentiert auf seinem YouTube-Kanal:

Damen vs Rot-Weiss Köln

Herren vs Gladbacher HTC

Fotos: BHC / Fritz Ebeling