Unsere Herren haben zum dritten Mal in Serie den Sprung ins Hallen-FinalFour geschafft. Mit 7:6 (4:2) setzten sie sich am Samstag im Viertelfinale gegen den Südzweiten TSV Mannheim Hockey durch und stehen damit wieder im Halbfinale. Die Endrunde findet am kommenden Wochenende in Frankfurt am Main statt. Nächster Gegner ist nun der Club an der Alster, der überraschend im Penaltyschießen bei Rekordmeister Rot-Weiss Köln gewann. „Die Jungs haben bei der Eckenabwehr alles reingehalten und stehen nun verdient im Final Four“, sagte BHC-Trainer Darren Cheesman. Den Siegtreffer besorgte Liam Holdermann in der Schlussminute.
Die Gäste aus Mannheim hatten dabei schon direkt zu Beginn der Partie eine Überraschung für den BHC parat, denn sie starteten mit sechs Feldspielern ohne Torwart. Der BHC konnte dadurch nicht sofort seine Offensivstärke ausspielen, sodass es in den ersten sechs Minuten keine Treffer oder zwingenden Torchancen zu sehen gab. „Ich fand den TSV zu Beginn überraschend schwach“, meinte Kapitän Paul Dösch. „Am Ende wurde es dann aber das erwartet schwere Spiel.“ Mitte des ersten Viertels kehrte dann TSVMH-Keeper Lars Gärtner erstmals in sein Gehäuse und schon sorgte Youngster Jonas Poeschel (8.) bei gleicher Spieleranzahl für die Führung. Doch die Mannheimer Antwort ließ nicht lang auf sich warten, im direkten Gegenzug traf Moritz Rothländer (9.) zum 1:1, ehe Routinier Philip Schlageter die erste Strafecke zur Gäste-Führung (10.) verwandelte.
Dösch (14.) egalisierte kurz vor der Viertelpause ebenfalls per Strafecke. Luis Gill (23.) markierte nach guter Vorarbeit von Poeschel die erneute BHC-Führung, die Poeschel selbst (26.) zum 4:2-Pausenstand verdoppelte. Nach Wiederanpfiff parierte BHC-Keeper Mika Schleu gleich mehrfach stark und hatte dazu in der 38. Minute auch noch Glück, als eine TSVMH-Ecke am Pfosten landete. Marius Gemmel (41.) erhöhte nach der TSVMH-Druckphase per Strafecke auf 5:2, zuvor hatte Poeschel bei seinem Angriff das Tor mit seinem Schlenzer verfehlt.
Der BHC, der in der Vorrunde alle zehn Spiele gewann und dabei mehr als 100 Tore erzielte, geriet im Schlussviertel wieder mehr unter Druck, denn die Tigers agierten erneut ohne Torwart. Nicolas Proske (46.) traf direkt nach Wiederanpfiff, aber dem BHC gelang es zunächst, das hektisch werdende Spiel wieder zu kontrollieren und einen chaotischen Schlagabtausch zu vermeiden. Lukas Kilpper (51.) rettete eine Mannheimer Ecke noch auf der Linie, doch kurze Zeit später gelang Phillip Wossidlo (52.) doch der 4:5-Anschluss. Den 5:5-Ausgleich besorgte dann erneut Rothländer (55.) nur eine Minute später.
BHC-Coach Darren Cheesman, der vor dem Spiel von seinen Herren gefordert hatte, kalkulierte Risiken einzugehen, nahm nun Keeper Schleu zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Platz. „Wir hatten nichts mehr zu verlieren und haben die Kreativität im Team, die so etwas erlaubt“, erklärte Cheesman. Im Duell Sechs-gegen-Sechs traf Poeschel (55.) dann wieder zur 6:5-Führung für den BHC. Eine Mannheimer Strafecke parierte dann Rausläufer Matteo Poljaric (58.) unter dem Jubel der Zuschauer.
Schlageter (60.) glich 51 Sekunden vor Schluss zum 6:6 aus, aber Liam Holdermann (60.) antwortete im direkten Gegenzug mit der 7:6-Führung. Dennoch erspielten sich die Gäste noch eine Ecke. Diese Schlussstrafecke wurde im ersten Zug von Schleu pariert, doch es gab erneut Ecke. Wieder war Schleu zur Stelle, sodass der BHC die Partie gewann und wieder im Final Four steht. „Die Chemie im Team stimmt einfach, aber die Jungs haben es mir auch defensiv einfach gemacht“, lobte der Keeper.
Berliner HC – TSV Mannheim Hockey 7:6 (4:2)
1:0 Jonas Poeschel (8.)
1:1 Moritz Rothländer (9.)
1:2 Philip Schlageter (10./KE)
2:2 Paul Dösch (14.)
3:2 Luis Gill (23.)
4:2 Jonas Poeschel (26.)
5:2 Marius Gemmel (41./KE)
5:3 Nicolas Proske (46.)
5:4 Phillip Wossidlo (52.)
5:5 Moritz Rothländer (53.)
6:5 Jonas Poeschel (55.)
6:6 Philip Schlageter (60.)
7:6 Liam Holdermann (60.)
SR: Pierre Papiest, Sascha Sohns
Fotos: BHC / Fritz Ebeling